Bio-Ritter Schwäbisch Hall – Über die Geschichte eines Herzensprojektes und seine ungewisse Zukunft

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Bio-Ritter Schwäbisch Hall – Über die Geschichte eines Herzensprojektes und seine ungewisse Zukunft

Das Ritterareal war im frühen Mittelalter ein Kloster. Die Johanniter-Kirche mit dem Kunstmuseum steht noch, das Areal hat noch den Namen Ritter von der Brauerei, die dort aus dem Kloster hervorging. Die Anlage lag damals wie heute vor den Stadttoren von Schwäbisch Hall, auf der anderen Seite des Kochers, an der Via Carolina, einem alten Handelsweg von Prag über Nürnberg und Straßburg nach Paris. Das damalige Kloster und jetzige Ritterareal war ein Ort der Rast, Kranke wurden versorgt, und man tauschte sich aus über die Dinge, die jeder auf Reisen erlebt hat – ein Ort der Begegnung also!

Diese Tatsache war der eigentliche Impuls, an besagter Stelle einen Bioladen zu schaffen mit Cafe, Bistro und einer vom Vermieter zu Verfügung gestellten Außenfläche zum Sitzen, Treffen und Entspannen. Dies lädt zur Einkehr ein und bietet gesunde Bio-Produkte aus der Region. So wird aus dem Ritterareal wieder ein Marktplatz, auf dem regionale Anbieter an sechs Tagen in der Woche ihre vielfältigen Produkte präsentieren und anbieten können.

Die Vorgeschichte

Im Februar 2019 war von alledem noch nichts zu sehen. Der damalige Bio-Supermarkt und ein Billigdiscounter waren die einzigen Läden in einer von großem Leerstand geprägten Atmosphäre. Viele Menschen haben deshalb einen Bogen um das Ritterareal gemacht. Da es keine Zufälle gibt, nahm 2019 das Schicksal seinen Lauf: Jörg Kunze plant und gestaltet mit seinem „Holzhof“ seit über 30 Jahren Biomärkte in ganz Deutschland. Bei einem Gespräch wurde ihm angeboten, den Bioladen zu übernehmen. Und da er einen inneren Impuls verspürte, wurde eine „Familien GmbH“ gegründet. Man beschloß, den Ort wieder zu dem zu machen, was er einmal war!

Vision und Wirklichkeit

Der Prozeß ist noch nicht abgeschlossen, sondern wird beständig weiterentwickelt. Erschwert wird Jörg Kunzes Vision durch die Tatsache, daß die gesamte Biobranche derzeit in einer tiefen wirtschaftlichen Krise steckt, wodurch viele Bioläden in den vergangenen beiden Jahren schließen mußten. Leider sparen viele Bürger – wenn es wirtschaftlich eng wird – zuerst an der Qualität ihrer Lebensmittel, in dem Glauben, Bioprodukte seien sehr viel teurer als konventionelle Massenware. Während die Discounter boomen, kämpfen die Bioläden ums Überleben.

Jörg Kunze will sein Herzensprojekt Bio-Ritter nicht kampflos aufgeben. Im Gegenteil! Er ruft nachhaltig denkende und gesundheitsbewußte Menschen dazu auf, das Thema Bio in seiner Gesamtheit zu sehen, nämlich der verbrieften Garantie von natürlicher Produktqualität, ehrlichen und regionalen Strukturen, „realistischen“ Preisen ohne Giftspritze und Massentierhaltung, echter Kundenberatung – also Regionalität und Bio mit Herz!    

„Mit jedem Euro, den wir in regionale Bioprodukte investieren, ermöglichen wir regionalen Biobauern eine wirtschaftliche Zukunft. Und nur der biologische Anbau sorgt dafür, daß die Bodenfruchtbarkeit erhalten bleibt und wir weiter „natürliche“ Nahrungsmittel zu uns nehmen können.“

Ab sofort erhalten alle Bio-Ritter-Kunden ab einem Einkauf von 25.- Euro einen Kaffee gratis, um im Ritterareal noch etwas länger zu verweilen und die Vision der Begegnungsstätte mit Leben zu füllen.

Weitere Informationen:
www.bioritter.eu

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