Eulhof – Lebenshof im Mainhardter Wald e.V. – Um Unterstützung wird dringend gebeten!

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Eulhof – Lebenshof im Mainhardter Wald e.V. – Um Unterstützung wird dringend gebeten!
„Tiere suchen ein Zuhause“ – nicht nur im TV, sondern jeden Tag und überall. Neben Tierheimen und regionalen Hilfsprojekten ist es vor allem die Eigeninitiative tierliebender Menschen, die unseren Mitlebewesen ein würdiges Dasein ermöglicht. Birgit Poller und Wolfgang Spitzlay vom Mainhardter „Eulhof“ sind solche Menschen. Es ist beeindruckend mit welcher Hingabe sie die oft sehr kräftezehrende Aufgabe meistern. Da die Spendenbereitschaft in den letzten Jahren massiv nachgelassen hat, möchten wir Tierfreunde dazu aufrufen, den Eulhof mit einer Geld- oder Futterspende zu unterstützen.

„Auf der Suche nach einer kleinen Hofstelle ohne Durchgangsverkehr konnten wir im Weiler Eulhof, der zu Mainhardt-Ammertsweiler gehört, 2007 ein Haus mit älteren Nebengebäuden und knapp drei Hektar Land erwerben.“, berichten die Tierschützer über die Vorgeschichte. „Unsere Nähe und Zusammenarbeit mit Tierschutzvereinen bescherte und ermöglichte es uns, sehr schnell Tiere, die dringend ein Zuhause brauchten, aufzunehmen. Wir bewohnen, bewirtschaften und versorgen den Lebenshof in unserer Freizeit. Ohne Unterstützung von außen könnten wir das nicht leisten.“

Tiere mit Namen und Geschichte

Auf dem Eulhof leben ein Pony, ein Hund und über 20 Katzen, 35 Schafe, 12 Ziegen, Enten, Gänse, Tauben, Hühner und ein Hahn – und alle Tiere haben einen Namen. Und sie haben alle eine Geschichte. Einige der Tiere stammen aus Zuchtanlagen und waren eigentlich für die Schlachtung vorgesehen. Andere wurden als Versuchstiere gehalten oder „versuchsweise“ angeschafft.

„Momentan haben wir einen Hund,“ so Birgit Poller, „Er heißt Mosu und kommt aus Rumänien. In seinem Paß steht, daß er 2007 geboren ist. Trotz seines hohen Alters ist er noch recht fit, und wir hoffen, daß er noch lange bei uns ist.

Unser Pony Nala wurde Anfang 2000 geboren und kam im März 2020 mit ihrem Begleiter Marlo (32 Jahre) in unsere Obhut. Beide hatten als Reitponys ausgedient. Die Reiterin wuchs heran, und damit wurden die Ponys zu klein. Sie mußten einem größeren Pferd weichen und wurden per ebay-Kleinanzeige feilgeboten. Man wollte sie dann doch nicht einfach gleich schlachten lassen.

Im Jahr 2021 bekamen wir ungewollt Zuwachs. Ein Schafbock, der schon zwei Jahre zuvor kastriert wurde (wie sich herausstellte, leider nicht richtig), beglückte unsere Schafdamen. So erhöhte sich die Anzahl unserer Schafe um 12 Lämmer, so daß wir nun eine 35-köpfige Schafherde zählen. Unter anderem ist dies der Grund, warum wir einen angeordneten Aufnahmestopp haben. Dies ist natürlich mit enormen Kosten verbunden. Zusammen mit den 12 Ziegen müssen im Winter täglich 8-10 Heuballen gefüttert werden. Einen kleinen Teil Heuballen machen wir selbst, doch den größten Teil müssen wir zukaufen.“

Eulhof jagdfrei

Kaum eine Lobbygruppe hat in unserem Lande mehr politischen Einfluß als die Jäger. Tiere zu jagen und zu erschießen, hat eine jahrtausendelange Tradition. Vor allem der Adel frönt(e) dieser Leidenschaft. Und auch heute noch bekennen sich viele Politiker zum „Jagdsport“, der u.a. dazu führt, daß alljährlich Millionen erschossener Wildtiere in unseren Müllcontainern landen.

Was zudem die Wenigsten wissen: Wer ein ländliches Grundstück besitzt, wird automatisch „Zwangsmitglied“ in der Jagdgenossenschaft, und es darf auf seinem Grund und Boden gejagt werden! Das wollten die beiden Betreiber des Lebenshofs Eulhof nicht weiter hinnehmen und zogen vor Gericht!

Obwohl von den Behörden keinerlei Unterstützung kam, ließen sich Birgit Poller und Wolfgang Spitzlay nicht entmutigen. Sie erkundigten sich weiter und erfuhren, daß ein deutscher Grundstücksbesitzer Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gegen die Zwangsbejagung eingereicht hatte. Am 26.6.2012 verkündete der Europäische Gerichtshof, daß es nicht mit dem in der Menschenrechtskonvention garantierten Schutz des Eigentums zu vereinbaren sei, wenn Grundstückseigentümer, die die Jagd aus ethischen Gründen ablehnen, zwangsweise Mitglied in einer Jagdgenossenschaft sind und damit die Jagd auf ihrem Grund und Boden dulden müssen.

„Nach dem Urteil stellten wir am 1.8.2012 den ersten Antrag auf jagdrechtliche Befriedung“, erzählt Wolfgang Spitzlay. Da das Urteil jedoch noch nicht in deutsches Recht umgesetzt war und die Behörden danach ständig neue Unterlagen wie Erklärungen, Belege, Grundbuchauszüge etc. forderten, dauerte es bis zum 1.4.2016, bis dem Lebenshof Eulhof eine Teilbefriedung zugestanden wurde. Zur vollständigen Befriedung war dann 2018 noch der Gang vor das Verwaltungsgericht Stuttgart notwendig, welches uns vollumfänglich Recht zusprach.

„Man muß für seine Überzeugung einstehen, wenn man etwas verändern will!“, fügt der passionierte Tierschützer hinzu. Auch wenn das Nachbarschaftsverhältnis darunter gelitten hat, sind die Eulhofer überzeugt, das einzig Richtige getan zu haben. Und sie sind damit die ersten Eigentümer im Kreis Schwäbisch Hall, die eine jagdrechtliche Befriedung auf ihrem Grundstück durchgesetzt haben. Und die Tierfreunde hoffen, daß sie mit ihrem Engagement weitere betroffene Grundstückseigentümer zu diesem Schritt ermuntern können!

Bitte um Unterstützung

Als kürzlich ein Aufruf kam, daß für die 19 Katzen dringend Futterspenden benötigt werden, haben wir den Eulhof wieder einmal besucht. Wir waren mehr als beeindruckt, mit welcher unfaßbaren Energieleistung Birgit Poller und Wolfgang Spitzlay ihre selbstgewählte Berufung erfüllen, mit welcher Hingabe sie es tun und wie sie mit jedem Tier eine persönliche Beziehung aufgebaut haben.

Ursprünglich hieß das Projekt „Gnadenhof Eulhof“, angelehnt an das Prinzip „Gut Aiderbichl“, wo Tiere ihr Gnadenbrot erhalten, also die letzten Jahre ihres Lebens in Frieden verbringen können. Dieses Bild entspricht inzwischen nicht mehr der Vision von Birgit Poller, da sie überzeugt ist, daß es keine Gnade für die Tiere ist, leben zu dürfen, sondern etwas Selbstverständliches. Darum hat man den Namen in „Lebenshof Eulhof“ geändert. 2022 hatte der gegründete Verein sein zehnjähriges Jubiläum.

Der Lebenshof wird seit 2007 fast ausschließlich durch eigene Mittel aus der beruflichen Tätigkeit von Birgit Poller und Wolfgang Spitzlay finanziert. Der Verein ist vom Finanzamt im Sinne §§ 51ff AO als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. „Wir freuen uns über Spenden und Patenschaften. Futterspenden nehmen wir auch sehr gerne, vor allem Naßfutter für Katzen.“, so Birgit Poller.

Wenn Sie den Eulhof besuchen möchten, so sind Sie, nach vorheriger Terminvereinbarung, herzlich eingeladen. Und alle – die menschlichen ebenso wie die nicht-menschlichen Bewohnerinnen und Bewohner des Eulhofes – danken Ihnen sehr herzlich für Ihre Unterstützung!

Weitere Informationen
Birgit Poller & Wolfgang Spitzlay
Eulhof 50
74535 Mainhardt-Ammertsweiler
07903-932256
eulhof@eulhof.de
https://www.facebook.com/Eulhof

Spendenkonto
VR Bank Schwäbisch Hall-Crailsheim eG
IBAN DE03 6229 0110 0166 2030 09
paypal@eulhof.de

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